Sich gegenseitig mit Tipps, Materialien und geliehenen Tools weiterzuhelfen und sich zu Technikfragen zu vernetzen: längst Alltag im digitalen Kulturbetrieb. Aber geht das vielleicht noch systematischer, nachhaltiger – besser?
Unter dem Motto „Besser teilen“ laden wir euch ein, erprobte Ansätze digitaler Gemeinschaftlichkeit weiter zu denken. In Talks, Panels, Workshops und künstlerischen Impulsen widmet sich die kulturBdigital-Konferenz folgenden Fragen:
Wie können neue Konzepte des Teilens und digitale Plattformen helfen, Wissensaufbau und Öffentlichkeitsarbeit gemeinschaftlich zu organisieren?
Welches Potenzial steckt in Verleihplattformen für Technik und Requisiten?
Wie können zentrale Kompetenzstellen und Kulturakteur:innen Fragen zu digitaler Infrastruktur noch effizienter gemeinsam bearbeiten?
Für das Bühnenprogramm bieten wir eine Verdolmetschung aus Deutscher Lautsprache in Deutsche Gebärdensprache an.
In ihrem Vortrag nehmen Doris Beckmann und Sonja Ochotta euch mit ins Programm „Übermorgen“ am Niedersächsischen Staatstheater Hannover. In Zusammenarbeit mit mehreren Partnern wird dort erarbeitet, wie Theater Werkstätten gemeinsam nutzen und Kompetenzaufbau gemeinschaftlich organisieren können. Außerdem geht es im Projekt um KI-gestütztes Fundus-Management – und die Frage, wie auch Requisiten, Kulissen und Theatertechnik in Umlauf gebracht werden können. Der Vortrag zeigt: Teilen macht kreativ und kann Kulturinstitutionen zukunftssicher machen.
Digitale Plattformen können die Verwaltung und Nutzung von Requisiten, Fundi und Lagern für die Kulturszene effizienter und nachhaltiger, kostengünstiger und kollaborativer machen. Seit 2024 macht berlinleiht.de die aktuellen Kataloge verschiedener Berliner Leih-Initiativen in einer Meta-Suchmaschine durchsuchbar. Hinter dem Projekt stehen die IT-Aktivisten von dingsda (Jan Philip Steimel) und cosum (Nikolai Wolfert), die seit Jahren im Feld von Inventarisierung, Buchung und Verleih-Abwicklung von Gegenständen aktiv sind. In ihrem Vortrag geben sie einen Überblick über bisher Erreichtes, Anwendungsbeispiele für die Kultur und Visionen für eine nachhaltigere, kollaborativere Zukunft.
In her workshop, Medhavi invites participants to imagine what a culture-storytelling-stack could look like. Participants explore one central question: Which digital tools and templates would empower museums, theatres, and other cultural institutions to create and publish engaging content online, and build active communities without needing to build everything from scratch? The workshop begins with a few practical examples already in use on The Heritage Lab, such as visual stories, galleries, quizzes, and online features developed with museums and archives. Participants then work in small groups to map out the content formats and audience engagement functions most valuable to their own organizations, whether that means rehearsal diaries, interactive mini-exhibitions, or educational games. The session creates a hands-on space for exchange and rapid prototyping, with the goal of shaping solutions that help cultural organizations tell their stories more sustainably online.
Details folgen
In seinem Beitrag stellt das Projektteam den aktuellen Entwicklungsstand des Kulturkatasters Berlin vor. Es erläutert, wie das digitale Tool Kulturorte sichtbar macht, Daten vernetzt und als zentrale Informationsplattform für Kulturakteur:innen, Verwaltung und Öffentlichkeit dient. Zudem zeigt es, welche Chancen das Kulturkataster für die Kulturförderung und die langfristige Sicherung von Räumen eröffnet.
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Der kulturBdigital-HelpDesk stellt sein neues Forum vor: Nach dem Wechsel von Mattermost zu Discourse können Berliner Kulturakteur:innen jetzt nachhaltiger und komfortabler Wissen dokumentieren und gezielter nach Lösungen suchen. Der 5-Minuten-Pitch zeigt konkrete Verbesserungen der Open-Source-Plattform für themenzentrierte Diskussionen und erklärt, wie sich interessierte Kulturakteur:innen für das geschlossene Forum anmelden können.
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Im Workshop geben Doris Beckmann, Sonja Ochotta und Linnja Naujoks-Auffenberg Einblicke in das Programm „Übermorgen“. In einem Design Thinking Sprint steht die Frage im Fokus, wie gemeinschaftlich organisierter Kompetenz- und Wissensaufbau im Theater der Zukunft funktionieren kann. Der Workshop lädt ein, eigene Ideen zu entwickeln und Best-Practice-Ansätze zu teilen.
Im Kulturbereich klafft oft eine Lücke: Digital Literacy ist für viele Kulturakteur:innen keine Selbstverständlichkeit. Es fehlt an Fachpersonal, um handfeste IT-Themen zu bearbeiten oder an Kapazitäten, um technologische Entwicklungen zu beobachten und Rückschlüsse für die eigene Institution oder künstlerische Praxis abzuleiten. Kompetenzstellen und Wissenstransferprojekte schaffen zu einigen dieser Fehlstellen Abhilfe – durch neue Services und gemeinsame Strukturen für den Aufbau von Knowhow. Aber: Frische Impulse aufnehmen ist das eine – Wissen und Methoden nachhaltig in der eigenen Arbeitspraxis nutzen das andere. Find the gap — im Panel wollen wir mit euch auf Lückensuche gehen und diskutieren, welche Faktoren den Wissenstransfer im Alltag einschränken und wie zentrale Kompetenzstellen und Fördermaßnahmen nachhaltig(er) unterstützen können
www.literaturstadt.berlin macht das literarische Leben in der Stadt Berlin sichtbar. Aber welche digitalen Kompetenzen stecken dahinter? Annette Wostrak zeigt in ihrem Beitrag, wie ein gemeinsamer öffentlicher Auftritt einer als „vulnerable Gruppe“ definierten Kunstsparte durch gezielte digitale Zusammenarbeit aussehen kann. Skizziert wird ein Modell, wie nach dem Wegfall der Resilienz-Dispatcher:innen – Digitalmanager:innen, die zwischen 2022-2024 in zahlreichen Berliner Kultureinrichtungen aktiv waren – Ressourcen gebündelt und neue Modelle für Arbeitsteilung und Personalbindung gedacht werden können.
In ihrem Vortrag zeigt Ariane Schmitt-Chandon, wie der Kulturatlas Bayern als digitale Infrastruktur Kulturakteur*innen unterstützt, Wissen, Tools und Ressourcen besser zu teilen. Sie skizziert die Vision der Plattform, erläutert das Vorgehen von Bedarfsanalyse bis agiler Entwicklung und gibt Einblicke in den aktuellen Stand und die nächsten Schritte. Der Impuls macht deutlich, wie gemeinsame Standards dabei helfen, Zugänge zu vereinfachen und digitale Ressourcen langfristig nutzbar zu machen.
Digitale Souveränität ist kein fernes Ziel, sondern eine Frage des Handelns: Jede Entscheidung ist besser als Stillstand. Strukturen wie gemeinsame Datenplattformen oder Informationsangebote zeigen, wie Kultur im Austausch mit anderen Bereichen profitieren und Impulse geben kann. So eröffnet sich die Chance, digitale Entwicklung nicht nur nachzuvollziehen, sondern aktiv mitzugestalten.
Ob gemeinsame Depots, digitale Plattformen oder Informationsangebote: Shared Services versprechen Effizienz und Nachhaltigkeit, werfen aber auch Fragen auf. Im Gespräch mit Senatorin Wedl-Wilson diskutiert Nicolas Zimmer, wie solche Infrastrukturen für den Kulturbereich aussehen können, welche Rahmenbedingungen dafür nötig sind und welche Perspektiven Berlin für eine solidarische digitale Kulturentwicklung eröffnet.
Bei diesem Tool-Pitch zeigt Julian den VM-1: Ein Video-Player, Video-Mixer und Video-Sampler, der im Labor für Digitalität gemeinsam mit dem Hamburger Softwareentwickler Nils Zweiling entstanden ist. Gefördert von der Aventis Foundation, bietet der VM-1 als Open-Source-Gerät die Möglichkeit, Videoshows auf der Bühne, als VJ, oder als Videokünstler*in zu erstellen.
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Dem FEZ wurden Fördergelder erteilt für die Entwicklung einer App. Es handelt sich um eine Chat-App, basierend auf dem Matrix-Protokoll, die sowohl als Web-Anwendung als auch als App auf Android bzw iOs angelegt ist. Wir möchten das Projekt gerne an eine interessierte Organisation oder Entwickler:innen übergeben. Es gibt einige Details zu beachten und zu klären. Wir stellen im Pitch die App vor.
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Uns ist wichtig, dass möglichst viele Menschen an unserer Konferenz teilnehmen können. Die bisher verfügbaren Informationen zur Zugänglichkeit haben wir hier gesammelt. Bei Fragen oder Anregungen zum Thema wende dich bitte einfach per E-Mail an uns.
Für das Bühnenprogramm bieten wir eine Verdolmetschung aus Deutscher Lautsprache in Deutsche Gebärdensprache an – und umgekehrt, für eure Fragen. Für das Workshop-Programm können wir leider keine DGS-Verdolmetschung anbieten. Für eine gute Sichtbarkeit der Dolmetscherinnen reservieren wir Sitzplätze in Bühnennähe.
Bei Bedarf und nach Absprache stehen unsere Dolmetscherinnen auch in Pausenzeiten für euch zur Verfügung. Bitte meldet euch bei uns unter kultur@ts.berlin oder vermerkt es bei eurer Anmeldung, falls ihr dieses Angebot nutzen möchtet.
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Bus
U-Bahn
Die ufaFabrik ist mit einem Rollstuhl zugänglich. Der Weg vom Eingang des ufaFabrik-Geländes bis zur Konferenz ist uneben. Es ist kein taktiles Bodenleitsystem vorhanden. Der Eingang des Gebäudes ist über eine Treppe (8 Stufen) sowie einen ebenerdigen Seiteneingang erreichbar.
Vor dem Gebäude befinden sich zwei barrierefreie Parkplätze.
Ein Bodenleitsystem ist in den Räumen der ufaFabrik nicht vorhanden. Sprecht uns an, wenn wir euch vor Ort unterstützen sollen.
Ebenerdig zugänglich sind:
Atelier I ist eingeschränkt barrierefrei und kann mit Unterstützung erreicht werden. Der Zugang per Rollstuhl erfolgt ausschließlich von außen.
Im Theatersaal findet ihr gepolsterte Konferenzstühle in Reihen aufgestellt. Um den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten, empfehlen wir, bei der Anmeldung anzugeben, wenn ein Rollstuhl genutzt wird. So kann die Bestuhlung rechtzeitig angepasst werden.
Bei Bedarf steht zusätzlich ein Sitzsack zur Verfügung.
Vor Ort sind Verpflegung in den zwei Hauptpausen und Getränke ganztägig verfügbar. Über Allergene informieren wir bei Bedarf gern auch im Vorfeld eures Besuchs. Eigene Speisen dürfen ebenfalls mitgebracht werden.
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Event „Besser teilen“ kulturBdigital-Konferenz 2025 Jetzt anmelden Datum 8. Oktober 2025 10:00 – 19:00 Uhr Ort ufaFabrikViktoriastr. 10-1812105 Berlin Eventüberblick Programm Redner:innen Location & …
Seit 2019 leitet Clara Herrmann die JUNGE AKADEMIE, das internationale Residenzprogramm der Akademie der Künste, Berlin, mit Residenzen in Berlin (Deutschland) und Olevano/Romano (Italien). Für die JUNGE AKADEMIE entwickelte sie das Programm HUMAN MACHINE und initiierte und kuratierte das Projekt AI ANARCHIES zum Thema KI und Ethik mit einem Stipendienprogramm und einer Herbstschule, die von Nora N. Khan und Maya Indira Ganesh ko-kuratiert wurde, sowie einer abschließenden Ausstellung im Juni 2023 unter dem Titel „Broken Machines & Wild Imaginings“. Herrmann war Mitbegründerin und Koordinatorin des Programms Digital Solitude der Akademie Schloss Solitude, Stuttgart, von 2015-19, wo sie das Projekt Web Residencies entwickelte und kuratierte. Sie war wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Kulturmanagement an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder) und ist Mitherausgeberin des Sammelbandes Der digitale Kulturbetrieb. Clara Herrmann studierte Literaturwissenschaft, Jura und Kulturmanagement in Konstanz, Berlin, London und Frankfurt (Oder). Seit 2024 ist sie eine der Sprecher*innen des Arbeitskreises dt. Internationaler Residenzprogramme.